Ausführliche Projektbeschreibung: Das „Glen Forest Development Centre“ liegt in einem der ärmsten Vierteln von Harare, zwischen Stadtgebiet und Farmland. Hier am Stadtrand leben überwiegend sozial schwache Saisonarbeiter-Familien und erwerbslose Familien in illegal errichteten Wellblech-Siedlungen ohne Infrastruktur. Mindestens 60% der Kinder leiden an Mangelernährung mit all seinen Folgeerscheinungen.
Eine wachsende Anzahl der Kinder die das Center besuchen sind Waisen, deren Eltern der Aids-Epidemie zum Opfer gefallen sind. Sie leben oft allein oder sind notdürftig bei Verwandten oder Nachbarn untergekommen, andere leben noch in den Familien, die jedoch kaum über regelmäßige Einkommensquellen verfügen. Kinder und Jugendliche aus diesen sozialen Strukturen landen in Simbabwe häufig auf der Straße, teils auf der Suche nach Verdienstmöglichkeiten, teils mangels Alternativen zur Freizeitgestaltung. Auch der Schulbesuch ist für viele der Kinder nicht mehr realisierbar, da in den öffentlichen Schulen Simbabwes Schulgebühren erhoben werden. Das Centre sieht sich daher auch als eine präventive Maßnahme gegen die wachsende Zahl von Straßenkindern.
Aus dieser Problemlage heraus hat das Glen Forest Development Centre unter der Leitung von einheimischen Frauen sein Programm entwickelt. Glen Forest ist eine in Simbabwe als gemeinnützig anerkannte Nicht-Regierungs-Organisation. In einer der ärmsten Gegenden Harares versucht das Centre den dort lebenden Kindern und Jugendlichen Überlebensperspektiven zu bieten.
Derzeit gibt es im Centre einen ganztägigen Kindergarten für ca. 80 Kinder mit Mittagessen – für die Kinder oft die einzige Mahlzeit am Tag. Glen Forest ist anerkannt als unabhängiges Ausbildungszentrum und unterrichtet ca. 300 Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 19 Jahren bis zum mittleren Schulabschluss. Mehrere hundert Jugendliche und Erwachsene, davon über 70 % Frauen, kommen zudem jährlich zu den Fortbildungskursen und zu den Workshops. Dies sind z.B. Kurse für Jugendliche und Erwachsene zur Alphabetisierung, Kurse zur Begleitung bis zu Schulabschlüssen, Kurse für handwerkliche Tätigkeiten wie Nähen, für Buchführung, Teamleitung und Erste Hilfe sowie Tagesworkshops zu Themen wie Gesundheit und Familie. Der Aufbau einer Computer-Station, das zur Ausbildung und zum Ausbau von internationale Kontakten genutzt werden soll ist geplant.
Daneben betreibt das Centre Lobbyarbeit für seine Besucher/innen, beispielsweise um bei den umliegenden Großfarmen bessere Lebensbedingungen für die Farmarbeiterfamilien zu erwirken.
Da die Bezahlung der Lehrer durch die simbabwische Regierung sehr spärlich ausfällt, und auch sonst keine Unterstützung seitens der Regierung für das Projekt kommt, finanziert sich Glen Forest vor allem selbst und ist auf Spenden dringend angewiesen.