Bereits einen Tag nach der Wahl gibt sich Simbabwes Regierungspartei Zanu-PF siegessicher. „Wir haben überzeugend gewonnen“, sagte ein ranghohes Mitglied der Partei von Staatschef Robert Mugabe der Nachrichtenagentur AFP am Tag nach der Präsidentschafts- und Parlamentswahl. Oppositionspolitiker Morgan Tsvangirai und dessen „Bewegung für Demokratischen Wandel“ (MDC) seien geschlagen worden. Rund 6,4 Millionen Bürger Simbabwes waren aufgerufen, einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Tsvangirai trat bereits zum vierten Mal bei einer Präsidentschaftswahl gegen Mugabe an. Tsvangirais Lager hatte bereits vor der Abstimmung Manipulationen angeprangert und sprach am Tag nach der Wahl von „massivem Betrug“.
Nach Angaben der Wahlkommission war…
… die Beteiligung hoch: In der Hauptstadt Harare waren die Warteschlangen vor den Wahllokalen zum Teil mehr als hundert Meter lang. Viele Menschen warteten mehr als fünf Stunden, um ihr Kreuz zu machen. Wegen des großen Andrangs hatten die Wahllokale teilweise bis Mitternacht geöffnet. Die Wahlkommission sagt, jeder Simbabwer solle die Möglichkeit haben, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Anders als vor fünf Jahren verlief die Wahl offenbar friedlich. Bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2008 hatte Tsvangirai nach der ersten Runde vorn gelegen, musste seine Kandidatur aber nach blutigen Angriffen auf seine Anhänger zurückziehen. Nach der Wiederwahl Mugabes einigten sich beide Politiker schließlich widerwillig auf eine Machtteilung.
Auch nach Angaben von Bürgerrechtlern kam es bei den Wahlen zu erheblichen Unregelmäßigkeiten. In manchen städtischen Bezirken habe es Probleme bei der Abstimmung gegeben, erklärte das „Simbabwe-Netzwerk zur Unterstützung der Wahl“ (ZESN).
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